Clemens Holzmeister - Architekt aus dem Stubaital (1886-1983)
Der in Fulpmes gebürtige Architekt besuchte die Gewerbeschule in Innsbruck und studierte an der Technischen Hochschule in Wien.
Er wurde in Innsbruck ansässig und unterrichtete dort einige Jahre an der Gewerbeschule. Der große Durchbruch als Architekt gelang mit dem Bau des Krematoriums in Wien (1921-23). In der Folge erhielt er zahlreiche Großaufträge und unterrichtete an verschiedensten Fachinstituten. Von 1924-28 und von 1954-57 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1938 bis 1954 lebte er in der Türkei, da er sich mit dem Naziregime in keinster Weise identifizieren konnte. Sein Werkverzeichnis umfasst 673 Nummern. Man kann drei Gruppen von Bauten unterscheiden: Sakralbauten, Theater- bzw. Bühnenbauten und Repräsentations- bzw. Regierungsbauten.
Er hinterließ seine Spuren in Europa, Asien sowie Amerika. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Festspielbezirk in Salzburg und das Regierungsviertel in Ankara. Von seinen zahlreichen Bauten in Tirol seien nur das Hofgartencafé in Innsbruck (1924), die Volksschule in Jenbach (1927), die Tiroler Röhren- und Metallwerke in Hall (1948-50), die Pfarrkirche in Erpfendorf (1956), die Pfarrkirche in Allerheiligen/Innsbruck (1965) und die Pfarrkirche in Pertisau am Achensee (1969) angeführt. In Tirol baute er auch mindestens 15 Kirchen um bzw. vergrößerte sie. Im Alter von 97 Jahren starb er in Hallein und liegt am Salzburger St. Petersfriedhof begraben. Holzmeister „blieb bis ins hohe Alter ein vitaler Barockmensch, erfüllt von Energie und Lebensfreude, der Tradition verbunden, kein Revolutionär“ (Gertrud Pfaundler-Spat, Tirollexikon, S. 191).