In Telfs findet alle fünf Jahre findet das Schleicherlaufen statt (zuletzt 2010). Am Dreikönigstag beginnt offiziell die Fastnacht mit dem „Nazausgraben“. Beim Naz handelt es sich um eine Stoffpuppe, Symbol für die Fastnacht sowie für die beim Schleicherlaufen wichtige Laningergruppe. Bis zum eigentlichen Umzug gibt es allerlei lustige Umtriebe. Am Tag des Umzugs treten zuerst die Herolde auf, gefolgt von der Musikkapelle und den verschiedenen Gruppen. Dabei sind etwa die „Wilden Leute“, die den Winter symbolisieren, mit Kostümen aus frischem Baumbart und Holzmasken als Ordnungsfiguren. Sie führen den „Panznaffen“ mit, der Grimassen schneidet und immer wieder seine Zunge soweit wie möglich herausstreckt. Damit dies gut gelingt, lassen sich die Darsteller häufig die Vorderzähne herausziehen [Stimmt, darüber wurde 2010 im ORF bei Tirol Heute berichtet.] Es folgen die elegant gekleideten Schleicher, die verschiedene Gestalten des bäuerlichen Lebens darstellen, wie Wirt, Sennerin, etc. Auf ihren großen, kunstvoll gestalteten Hüten sind Aufbauten aus allen möglichen Materialien zu sehen. Sie tragen Blusen und Bundhosen aus Samt oder Seide sowie eine Schelle am Rücken, schleichen anfangs und beginnen später zu tanzen. Mit den „Laningern“ (auch „Karnern“ oder „Dörchern“) werden jene Menschen dargestellt, die ursprünglich keinen festen Wohnsitz und keine fixe Arbeit hatten. Sie waren mit Karren unterwegs und wurden von der Bevölkerung oft angefeindet. Telfs war ein Zentrum der Laninger. Zur Gruppe der Bären und Orientalen gehören Mongolen, Elefanten, Kamele etc., die akrobatische Kunststücke aufführen und das fremdländische Flair verkörpern. Am Samstag nach dem großen Umzug wird der verstorbenen Vorgänger gedacht und mit dem „Nazeingraben“ der Abschied vom Fasching genommen. (www.schleicherlaufen.at)