Eroberung der Festung Kufstein 1504Bis zum Jahre 1504 gehörten die Gerichte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein zu Bayern. Im Rahmen des bayerisch-pfälzischen Erbfolgekriegs konnte Kaiser Maximilan I. sie jedoch für Tirol ge­winnen. Bei Kufstein belagerten die Truppen des Kaisers die Festung, welche vom bayerischen Burghauptmann Hans Pienzenau gehalten wurde. Die leichten Kanonen der Truppen Maximilians trugen Namen wie Schöne Kathl, Burgunderin, Türkische Kaiserin u. a. und konnten den starken Mauern nur wenig Schaden zufügen. Laut einer Sage kehrte Pienzenau sogar provokant den Mauerstaub, den die Kanonenkugeln herunterbröseln ließen, mit einem Besen von der Burg. Der anwesende Kaiser dann vom Innsbrucker Zeughaus die damals größten Kanonen mit den Namen Purlepaus und Weckauf holen. Auf Flößen wurden sie den Inn abwärts bis Langkampfen befördert, ab dort weiter mit Pferden nach Kufstein. Das Gewicht der Eisenkugeln betrug zwischen 100–150 kg. Die Verstärkung der Feuerkraft führte dazu, dass die Burg rasch erobert werden konnte, die 42 Gefangenen wurden zum Tode verurteilt, 18 davon tatsächlich hingerichtet, darunter der Burghauptmann selbst.