Stift Stams - Bernhard von Clairvaux und der Orden der Zisterzienser
Im Jahre 1098 verließ Robert von Molesme mit einer Gruppe von Mönchen das Benediktinerkloster Molesme und gründete in der Einöde von Citeaux ein neues Kloster. Mit dem Ziel, ein strenges Leben nach der Regel des hl. Benedikt zu führen, entstand der kontemplative Orden der Zisterzienser.
Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153) trat 1113 mit rund 30 Verwandten und Freunden in das Kloster Citeaux ein und gründete 1115 von dort aus das Kloster Clairvaux. Er konnte eine starke Belebung des Ordens erreichen und rief von Clairvaux aus zahlreiche Tochterklöster ins Leben. Er ging als intensiver Marienverehrer und als jemand, der die Leiden Christi in den Mittelpunkt seiner oft mystischen Betrachtungen stellte, in die Kirchengeschichte ein. Der Heilige verfasste zahlreiche Schriften, war Berater von Päpsten, Königen und Kaisern und rief zum zweiten Kreuzzug auf. Überall in Europa entstanden in abgelegenen Gegenden innerhalb weniger Jahrzehnte Zisterzienserklöster, geschaffen von herumziehenden Baumönchen. Diese Klöster waren grundsätzlich autark und nur aus Stein und Holz erbaut. Die meist großen Kirchen besaßen nur einen niederen Dachreiter, jedoch keine Türme. Erst in der Zeit des Barock entstanden prächtigere Anlagen.