Außerferner Künstler
Neben der Malerfamilie Zeiller haben auch die Maler Joseph Anton Köpfle (1757-1843) aus Höfen, Anton Falger (1791-1876) aus Elbigenalp, Joseph Anton Koch (1769-1839) aus Elbigenalp-Obergiblen, Emanuel Walch (1862-1897) aus Kaisers, Johann Kärle (1835-1913) aus Vorderhornbach sowie Anna Stainer-Knittel (1841-1915) überregionale Bedeutung erlangt.
Joseph Anton Köpfle, Schüler von Johann Jakob Zeiller, studierte an der Akademie in Augsburg und bevorzugte perspektivische Architekturmalerei. Erhalten sind von seinen Kirchenfresken nur jene in Höfen (1800) und in Elmen (1801). Altarbilder finden sich etwa in Forchach (1800) und in Elmen (1803). Bekannt wurde er auch für seine Fassadenmalereien an Häusern in Holzgau und Elbigenalp und am Köpfle-Haus in Höfen (1816).
Anton Falger, Maler, Grafiker und Heimatforscher, widmete sich nach seinem Studium an der Akademie in München vorwiegend der Lithografie. Er stellte geografische Karten her und hielt seine Erkenntnisse als Heimatforscher in Wort und Bild fest. Sein malerisches Werk umfasst etwa Schlachtenbilder aus dem Feldzug gegen Napoleon, an dem er 1813-14 teilnahm, sowie die Totentänze in Elbigenalp, Elmen und Schattwald. Er war nicht nur Heimatforscher, sondern auch Volkskundler, Historiker und Naturwissenschaftler, schrieb und illustrierte eine „Chronik des Lechtals“. Darüber hinaus sammelte er Münzen, Mineralien, Versteinerungen sowie Kunst- und volkskundliche Gegenstände. Im Gemeindeamt in Elbigenalp wurde ihm zu Ehren das „Falger-Museum“ eingerichtet.
Einer der wichtigsten Landschafts- und Historienmaler Tirols war Joseph Anton Koch. Nach Studienjahren in Süddeutschland gelangte er nach Straßburg und in die Schweiz. Die Eindrücke, die er im Berner Oberland sammeln konnte, beeinflussten seine späteren Werke. Seine bedeutenden heroischen Landschaften mit mythologischen Szenen entstanden in Rom in den Jahren um 1800. Dort verschrieb er sich ab 1803 der Ölmalerei und avancierte zum Mittelpunkt der deutschen Malergruppe der Nazarener.
Emanuel Walch, Maler religiöser und historischer Themen, gehörte den Nazarenern an und erhielt zahlreiche Aufträge, u. a. auch in Ungarn. In Tirol hinterließ er etwa das Hauptaltarbild in Innervillgraten (1896) sowie die Fresken in den Kirchen von Münster (1891) und Vomp (1893).
Ebenfalls dem Stil der Nazarener verschrieben hatte sich Johann Kärle. Nach seiner Ausbildung in München stattete er zahlreiche im 19. Jh. neu erbaute oder erneuerte Kirchen im Tiroler Oberland entweder mit Fresken oder mit Altarbildern aus. Von den 193 Kirchen, die er ausmalte, seien nur jene in Holzgau (1863), Nauders (um 1870) und Elmen (1876) genannt.
Als „Geierwally“ ist Anna Stainer-Knittel wohl besser bekannt. Wie viele andere Außerferner Künstler lernte auch sie an der Münchner Akademie. In ihrer Heimat war sie vor allem als Porträtistin und Blumenmalerin bekannt. Zu ihren rund 130 gemalten Porträts zählen jene von Feldmarschall Radetzky und Kaiser Josef I. Die Künstlerin wurde zum realen Vorbild für den Roman „Die Geierwally“.