Mariahilfbild von Lucas Cranach im Dom zu InnsbruckErzherzog Leopold V. war in jungen Jahren Bischof von Passau. Während eines Besuches beim Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen in Dresden durfte sich der Erzherzog ein Gastgeschenk aussuchen und wählte das Mariahilfbild von Lucas Cranach d. Ä. (um 1537). Zunächst wurde es in Passau verehrt. Kopie des Mariahilfbildes (Kirche in Afling, Kematen)1626 kam es in die Innsbrucker Hofburg, wurde aber ab und zu in der Stadtkirche, dem heutigen St. Jakobsdom, zur Verehrung durch das Volk ausgestellt. 1650 ließ Erzherzog Ferdinand Karl, älterer Sohn von Erzherzog Leopold V., das Bild auf Bitte der Bürgerschaft in der Stadtpfarrkirche ständig aufhängen. Zahlreiche Kopien an Häusern in Innsbruck und in ganz Tirol zeugen von der Beliebtheit des Bildes.

Kopie des Mariahilfbildes (Pfarrkirche Ampass)Kopie des Mariahilfbildes (Widum in Schönberg-Stubaital)Dargestellt ist die Madonna mit dem Jesuskind, beide von einem zarten Schleier bedeckt. Lucas Cranach, ein Zeitgenosse Martin Luthers, wählte eine junge Frau aus dem einfachen Vollk. Auffallend ist die innige Beziehung zwischen Mutter und Kind, keine überirdische Darstellung, keine Entrücktheit, keine Maria auf Wolken.