Hl. Sebastian (Sebastianskapelle in Holzgau im Lechtal)Hl. Rochus (Pfarrkirche Fließ im Oberinntal)Der römische Offizier wurde Christ und musste den Märtyrertod erleiden. Er wurde an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt. Da er jedoch nicht tot war, pflegte iihn eine Christin. Schließlich wurde er mit Keulen erschlagen, in die Cloaca Maxima geworfen und von Christen in einer Katakombe beigesetzt. Als während einer Pestepidemie seine Reliquien 680 durch Rom getragen wurden und die Krankheit sofort erlosch, wurde er Pestpatron. Pfeile galten schon im Altertum als Symbole plötzlicher und unerwarteter Krankheit, meist angesehen als Strafe Gottes für die Sünden der Menschheit. Er wird auch als Viehpatron verehrt. Was ist für einen Bauern schrecklicher als der plötzliche Verlust seiner Tiere?

Hl. Sebastian (Pfarrkirche Breitenbach am Inn)Hll. Sebastian und Rochus (Pfarrkirche Brixen im Thale)Dargestellt wird der Heilige als junger, nur mit einem Lendentuch bedeckter Mann, an einen Baum oder eine Säule gebunden, von Pfeilen durchbohrt. Er kann aber auch Pfeile in der Hand halten. 

Häufig wird er mit dem hl. Rochus abgebildet. Dieser war ein Adeliger, der sich in einem Wald um Pestkranke kümmert und selbst dabei krank wurde. Rochus streckt sein entblößtes Knie vor und zeigt seine Pestwunde. Meist bringt ihm ein Hund zu essen. 

Tirol wurde immer wieder von der Pest heimgesucht, weshalb diese beiden Heiligen in zahlreichen Kirchen zu finden sind.